Lungenkrankheiten

Lungenkrankheiten,

 

Gesamtheit der funktionellen Störungen und der angeborenen, meist aber erworbenen Erkrankungen des Lungen- und Bronchialgewebes oder des Lungengefäßsystems, in die auch das Rippenfell (Pleura) und der Mittelfellraum (Mediastinum) einbezogen sein können.

 

Die Lungenkrankheiten führen durch Behinderung der Lungendurchlüftung (Ventilation) aufgrund von Erkrankungen, die zu einer Verengung der Atemwege führen (obstruktive Lungenkrankheiten), oder durch Ausfall von Lungenparenchym (restriktive Schädigungen) wie auch aufgrund von Gasaustauschstörungen (respiratorisches Versagen) zu Sauerstoffmangelzuständen mit Leistungsminderung bis hin zu Organschädigungen.

 

Lungenkrankheiten werden v. a. durch Infektionen, allergische Prozesse, äußere Schadstoffe oder Tumorbildungen hervorgerufen. Zu den häufigsten entzündlichen Lungenkrankheiten gehören die Bronchitis und die aus ihren chronischen Formen folgenden Schädigungen (Bronchialasthma, Bronchiektasie, Lungenemphysem) sowie die Lungenentzündung. Möglicher Endzustand aller entzündlichen Erkrankungen ist die Lungenfibrose; Komplikationen stellen der Lungenabszess und der Lungenbrand dar.

 

Zu den wichtigsten Infektionskrankheiten allgemein gehörte früher die Lungentuberkulose, während der großen Pestepidemien war die Lungenpest verbreitet. Heute stellt der Lungenkrebs die häufigste Ursache der durch bösartige Tumoren verursachten Todesfälle beim Mann dar. Sekundärkrankheiten sind die Lungenembolie mit der möglichen Folge eines Lungeninfarkts, die auf eine Linksherzinsuffizienz zurückgehende Lungenstauung und das Lungenödem.

 

Zu den seltenen angeborenen Lungenkrankheiten gehören die Zystenlunge und die primäre Atelektase. V. a. berufsbedingte Schädigungen sind die Staubinhalationskrankheiten. Die diagnostischen Möglichkeiten (Röntgenuntersuchung einschließlich Computertomographie, Szintigraphie, Biopsie) und die Entwicklung von Chemotherapeutika (Tuberkulostatika u. a. Antibiotika) haben die Verbreitung und Gefährlichkeit der Lungenkrankheiten (abgesehen vom Lungenkrebs) entscheidend verringert.